Rundreise: Puyuhuapi (Chile)
Sa, 4. Dezember 2010Eine notwendige Wiederholung: Eine atemberaubende Landschaft begleitete unsere Fahrt. Zuerst ging es kurz am See entlang, dann durch sanft gewellte Hügel, bis das Land flach wurde, lanwirtdschaftlich intensiv genutzt. Naja, nicht nach europäischen Maßstäben. Man sieht Zäune, dahinter manchmal Kühe oder Schafe, alle paar Minuten ein Haus.
Wir wollen ja nach Chile und müssen noch einiges weg futtern, da die Chilenen sehr streng sind, was die Einfuhr von Lebensmitteln angeht (und kontrollieren das auch!). Aber es ist kalt und stürmisch. Endlich sehen wir etwas unterhalb einer Brücke ein geschütztes Plätzchen. Dort schlagen wir uns die Bäuche mit allem Obst, Tomaten, Käse und Salami und Joghurt voll, die wir noch übrig hatten. Das war aber auch höchste Zeit: Nach der ersten Kurve nach der Brücke war schon die Grenzstation!
Kaffeedurst! Nur: Wir müssen noch stundenlang warten, bis wir nach einer Fahrt durch Berge, erst kürzlich brandgerodetes Land fahren und auf die kleine Stadt La Junta treffen. Die dortige Tankstelle, die gleichzeitig Supermarkt und ein einfaches Cafe ist, rettete uns (und schon so manchen Autofahrer mit fast leerem Tank).
Nun fuhren wir durch eine Märchenlandschaft: lange Flechten hingen von den Bäumen, die immer enger werdende Straße wurde von Nalcapflanzen (Riesenrhabarber), Überdimensionierten Farnen und Fuchsien gesäumt. Der niederwabernde Nebel und der Nieselregen verstärkten den Eindruck noch.
Und dann öffnete sich die Sicht auf das Ende eines Fjordes, an dem Puyuhuapi liegt, eine Traumlage!
Wir kamen bei einer deutschen Gastwirtin unter- wie sich herausstellte ist es die Witwe einer der ersten Pioniere in dem Städtchen, das 1937 von Siebenbürgen- Deutschen gegründet wurde.
Am ersten Tag blieben wir "zu Hause" im gut geheizten Wohnzimmer, der Regen hielt uns fest. Am nächsten Tag wollten wir eine Wanderung in die Nähe des Ventisquero Colgante (hängender Gletscher) machen, leider waren die Leute von der Parkverwaltung im Streik. Zurück in Puyuhuapi wurde uns der Weg zum Aussichtspunkt dort empfohlen, auf der Karte sah er aus wie ein Spazierweg. War er im ersten Teil auch. Doch dann ging es über eine steile Kuhweide, die schweren Tiere hatten die Bodennarbe völlig zertreten und unter ihrem Gewicht sind viele Teile für uns knietief abgerutscht. Der Blick lohnte die Anstrengung!
Am dritten Tag entschlossen wir uns, es mit dem Gletscher noch einmal zu probieren. Tatsächlich- der Streik war beendet. Die Wanderung war sehr schön, der Gletscher auch. wir hörten auf der Wanderung zwei Mal ein großes Donnern und Wanderer, die am Aussichtspunkt waren bestätigten uns, dass Eis abgegangen war. Wir sahen das leider nicht.
auf der Fahrt |
Rast vor der Grenze |
Frühling an der Straße |
der Futulaufquen |
Wasserwirbel auf dem Futulaufquen |
Rundreise: La Angostura, Futalaufquen (Argentinien)
Fr, 3. Dezember 2010Der Abschied von Chiloe fiel uns wirklich nicht leicht.
Doch die wunderschöne Fahrt versöhnte uns. Unser erster Halt war in Puerto Montt, wo wir den Fischmarkt suchten, aber nur den Touristenmarkt und eine Ansammlung von Restaurants fanden. Interessant waren die getrockneten Meeresfrüchte, vor allem Muscheln.
Lange fuhren wir auf die wirklich gewaltige Andenkette zu und wunderten uns, dass es gar nicht hoch ging, wollten wir doch über bzw. in die Anden nach Argentinien fahren. Doch dann kamen die Serpentinen, die in eine Seen- Berglandschaft führten.
Die Grenzformalitäten waren kürzer als gedacht, mit vielen Stempeln auf dem Papier, das die Ausfuhr des Autos erlaubte, fuhren wir nach La Angostura am Nahuel Huapi See.
Von unserem Hotelzimmer blickten wir auf den tief blauen See, toll! Der nächste Morgen war regenverhangen und kalt. Trotzdem machten wir uns auf, um den Arrayane Nationalpark zu besuchen, um den berühmten Wald der gleichnamigen Bäume zu durchwandern. Daraus wurde nichts. Wir konnten es einfach nicht schlucken, dass wir den vierfachen Eintritt der Einheimischen bezahlen sollen, um einen Wanderweg benutzen zu dürfen. Kone fand eine herrliche Alternative: hoch über dem See gibt es einen Wanderweg, der zu einem Aussichtspunkt und einem hohen Wasserfall führt, Entschädigung pur! Dass wir noch früh im Jahr mit Wandern dran sind merkten wir an der Fortsetzung des Weges: Er führte durch einen ziemlich breiten Bach weiter, der wegen der Schneeschmelze nicht trockenen Fußes überquert werden konnte.
Durch Regenwolken ging es am nächsten Tag weiter, bald begleitet von Sonnenschein, Bergen, Seen nach Futalaufquen zum nächsten Nationalpark Los Alerces. Der Regen zwang uns einen Pausentag auf, der uns in die Kleinstädte Trevelin und Esquel führte, Geld ziehen, tanken, im Dorfladen, der wirklich fast alles hat, von der Milch über die Säge zum Schlafsack, einkaufen.
Dafür nutzten wir den herrlichen, folgenden Tag mit zwei Wanderungen aus, die erste über eine Hängebrücke und weit gehend an den verschiedenen Seen, die hier eng beieinander liegen. Hier sahen wir dann auch Arrayanen, Orchideen direkt am Wegesrand und andere, uns unbekannte Blumen. Die zweite Wanderung führte uns steil in die Höhe zur "Laguna Escondida". Eine Wanderung mit unglaublichen Ausblicken, durch einen "wilden" Wald, seltsame Gewächse an den Südbuchen, Bambuswälder, zu einem stillen See, den wir fast alleine genießen konnten.....
getrocknete Muscheln in Puerto Montt |
unterwegs |
... |
... |
in La Angostura |
Wanderung |
Rundreise: Insel Chiloe
Do, 25. November 2010Umweg angesagt! Elfi las, auf der Insel Chiloe gäbe es 150 Holzkirchen, ein gutes Dutzend davon Weltkulturerbe. Also nichts wie hin!
Ein Abstecher brachte uns nach Valdivia, einer Stadt an einem Fjord am Pazifik. Der Fischmarkt dort ist berühmt und wirklich sehenswert. Seelöwen warten schon, bis sie die Fischabfälle abbekommen.
Auf der Weiterfahrt begleitete uns über weite Strecken der Vulkan Osorno, dazu die schneebedeckte Andenkette.
Wir kamen nach langer Fahrt zur Fähre, die kurz danach losfuhr.
Auf der Insel fiel uns schnell auf, dass die Häuser insgesamt einen größeren und gepflegteren Eindruck machten. Ob es den Leuten hier besser ging als auf dem Festland? Im Gespräch mit einem Hotelangestellten wurde dies bestätigt: Die Fischzucht, vor allem Lachs, und der Fischfang sorgen für eine niedrige Arbeitslosigkeit und gute Einkommen.
In Castro, so in der Mitte der Insel in Nord- Südrichtung kamen wir im Hotel Palafites unter, was einfach Pfahlbau heißt. Es ist noch sehr neu, tatsächlich ein Pfahlbau an einem Meeresarm wegen der Gezeiten so gebaut, sehr sparsam, mit viel Holz wunderbar minimalistisch eingerichtet. Wir genossen die Ruhe, die meiste Zeit waren wir die einzigen Gäste und ließen uns verwöhnen.
Holzkirchen:
Viele der größeren, berühmten Kirchen sind gar nicht auf Chiloe, sondern auf Inseln zwischen Chiloe und dem Festland. Wir fuhren also auf eine der Inseln, wo gleich zwei der größeren stehen. Doch welche Enttäuschung! Die größte (Quinchao) ist gerade nicht zugänglich, weil sie restauriert wird, die andere (Achao) abgeschlossen. Wir warteten mit einer kleinen Reisegruppe und endlich- es kam doch noch jemand und öffnete sie. Wirklich- alles ist aus Holz! Von außen eher unscheinbar, entwickelt sich eine Pracht im Innern mit bemalter Holzdecke, Schnitzarbeiten und Bemalungen von Säulen!
In Castro selbst sieht die Kirche von außen wie eine neugotische bei uns aus, ist aber auch ganz aus Holz, die in Villupulli mal wieder abgeschlossen. Von außen sahen wir dann noch ein paar kleinere Dorfkirchen, offen waren diese leider auch nicht.
Chiloe ist auch bekannt für die vielen verschieden geformten Holzschindeln, die beim Bau der Häuser (und Kirchen) zum Einsatz kommen.
Die Landschaft auf der Insel beeindruckte uns einmal mehr: Am ersten Tag hatten wir so gutes Wetter, dass wir ungefähr 200 km der Andenkette sahen (auf dem Bild unten ca. ein Fünftel der gesamten Ansicht) Das war so unglaublich, dass wir immer wieder anhielten. Da das Wetter immer klarer wurde, an manchen Stellen sogar auf der Hin- und der Rückfahrt. Dieses Panorama gehört ganz eindeutig zu den Höhepunkten unserer Reise!
Immer wieder begleiteten uns gelb blühende Büsche, diesmal kein Ginster, stacheliges Zeug, das auch die Kühe, Schafe und Ziegen verschmähen, sind es doch Pflanzen, die wir auch auf Weiden sahen.
Der Abschied von diesem Fleckchen fiel uns wirklich nicht leicht!
Markt in Valdivia |
auf der Fähre |
gelbe Büsche am Wegrand |
die Kirche in Castro von außen ... |
... und von innen |
Rundreise: Villarica
Mi, 24. November 2010Eine wunderschöne Fahrt, vor allem durch Weideland am Fuße der Anden brachte uns nach Villarica am gleichnamigen See, überthront vom gleichnamigen, rauchenden Vulkan.
Diese Kulisse konnten wir von unserem kleinen, altersschiefen Hotel aus genießen. In unserem Zimmer, direkt unterm Dach, hörten wir junge Schwalben zwitschern und /oder Mäuschen herumtippeln.
Am ersten Tag hatten wir vor, eine kleine Rundreise um mehrere, südlich gelegene Seen zu machen. Wir genossen die atemberaubende Landschaft, picknickten direkt an der frisch geteerten Straße mit Blick auf See und Vulkan (nicht der Villarica, es gibt dort ja so viele davon). Direkt an der Straße ist dort möglich, in der ganzen Zeit kam keine Hand voll Autos vorbei.
Bald änderte sich auch die Straße und wurde ein schmaler Feldweg, doch ganz offiziell mit Kilometrierung und Straßennummer.
Allein der Wegrand war mehrere Stopps wert! Tiefrot blühende Fuchsienbüsche, so hoch wie bei uns Pfirsichbäume, Ginster in fast schon vulgärem Gelb, dazu die chilenischen Feuerbäume- herrlich.
Und als Sahnehäubchen die Ausblicke auf schneebedeckte Berge und tiefblaue Seen.
Doch wieder mussten wir umkehren, konnten unsere vorgesehene Runde nicht beenden, wie sie vom Fremdenverkehrsbüro eingezeichnet war- wegen zu schlechtem Zustand war ein Streckenabschnitt gesperrt. Naja, wir hatten ja schon Übung....
Am nächsten Tag wollten wir endlich zum rauchenden Vulkan Villarica. Im unteren Abschnitt gab es einen kleinen Rundweg, auf dem wir sogar Orchideen (stimmen die Biologen da zu?) entdeckten. Wir fuhren danach höher den Vulkan hinaf und? Ja, genau blieben im Schnee stecken, naja, fast und kehrten um. Was nun? Es war ja kaum Mittag.
Also weiter zum Nationalpark Huerquehue. Dort liefen wir um halb drei los zu drei Seen, die nah beieinander in den Bergen liegen. Auch wenn ich mich wiederhole: Die Seen, Vulkane, einfach wunderschön! Nur: Einfach allerdings für uns nicht. So mal eben am Nachmittag über 500 Höhenmeter, teilweise über viele Treppen, ausgewaschene Stellen, schmelzenden Schnee, das war ziemlich hart für uns. Nach fünf Stunden waren wir richtig erleichtert, das Auto zu sehen. Und stolz!
das Hotel |
Seenrundfahrt |
mehr Seen |
Rast |
Ginster |
Fuchsien |
Rundreise: Talca, Andenrose (Curacautin)
Di, 23. November 2010Am 5.11. flogen wir noch einmal über die Anden (immer unruhig!!), von Buenos Aires nach Santiago de Chile. Dort holten wir "unser" Auto ab. Welche Überraschung! Ein Pickup mit großer Ladefläche. Bloß- was fangen wir damit an? Ohne Kisten/Abdeckung? Irgendwie bugsierten wir unsere Rucksäcke hinter und auf die Sitze. Das wird umständlich! Vor allem, wenn noch eine Lebensmittelkiste, Stühle und eine Kühltasche für's Campen dazu kommen. Ein 3-D Puzzle eben....
Wir entschieden uns, gleich noch ein Stück südlich zu fahren und schafften es gemütlich bis Talca. Die Strecke ist eben, in der dunstigen Ferne begleiteten uns die Anden. In Talca fanden wir ein altmodisches Hotel, ein Museum, so Anfang des letzten Jahrhunderts.
Dennoch wechselten wir in eine Cabana am nächsten Tag, was eine gute Entscheidung war. Bei herrlichem Wetter vervollständigten wir unsere Campingausrüstung und genossen den Tag mit Lesen bei sommerlichen Temperaturen im Garten. Am Abend landten wir in einem sehr beliebten Restaurant außerhalb der Stadt.
Wir wollten in die Anden, ein bisschen in den Nationalparks wandern. Das Wetter war jetzt aber plötzlich so schlecht, auch die Vorhersage für die nächsten Tage, dass wir uns entschlossen, es weiter südlich zu probieren und fuhren bis Curacautin in das Hotel Alpenrose. Warum wir unsere neu gekauften und mitgebrachten Campingsachen nicht einweihten? Schneeregen hat uns erwischt! Und das bei der Vorstellung, auf der Südahalbkugel den Frühling zu finden um diese Jahreszeit!
Unsere erste Wanderung am nächsten Tag brachen wir auf ca. 1 400m ab, da der Schnee in die Wanderstiefel lief. SO haben wir uns das nicht vorgestellt! Dafür gibt es schöne Bilder: Araukien mit Schnee, Kone im Schnee, Bambus mit Schnee,.....
Mit Kones Geburtstag wurde das Wetter schön. Wir machten eine tolle Fahrt um den Vulkan Llaima, leider wurden wir am Parkeingang auch dort von den Schneemassen aufgehalten. Wir stiegen immer wieder aus, um auf verschieden alter Lava und Lavaströmen (natürlich erkalteten, der letzte von 2008) herumzulaufen. Gegen Ende der doch recht langen Runde wurden wir auf offener Strecke von einem Polozisten angehalten der uns erklärte, wegen Filmaufnahmen könnten wir nicht weiter fahren. Zuerst warteten wir ein bisschen, in der Hoffnung, es bewege sich etwas. Doch dann entschlossen wir uns, umzukehren und einen recht langen Umweg in Kauf zu nehmen. Die Landschaft im Abendlicht und ein Tunnel, der eigentlich für die nie fertig gestellte Bahntrasse gebaut und zum einbahnigen Autotunnel umfunktioniert wurde, entschädigte uns. Ein rundum gelungener Tag.
Der nächste Tag war zuerst blöd- wir schlugen uns mit den Folgen einer Bankkartenkopie herum, in Brasilien verschwand Geld von unserem Konto, Elfi entdeckte, dass die Sonnenbrille und Geld fehlte, beides in der gleichen Tasche in der Cabana zurückgelassen, als wir essen gingen und es uns dort sicher erschien.
Nachdem wir uns sagte: Nur Sachen!, fuhren wir noch über einen Pass nach Lonquimay, wieder mit unbeschreiblich schönen Ausblicken, einem Ochsengespann, Schnee. Am Abend genossen wir noch einmal Hans' Küche, einem ausgewanderten bayrischen Zimmermann.
Bilder aus dem Hotel in Talca |
... |
Bambus im Schnee |
Elfi im Schnee |
Araukien m Schnee |
der Llaima |
Rosario und Buenos Aires
Di, 16. November 2010In Puerto de Iguazu entschieden wir uns, nach Buenos Aires nicht zu fliegen, sondern den Bus zu nehmen. Um die Fahrt nicht ZU lange werden zu lassen, aber ein gutes Stück vorwärts zu kommen, fuhren wir bis Rosaria- aus den vom Busunternehmen genannten 16 Stunden wurden dann 19 1/2. Naja, das muss man nicht wiederholen. Doch einmal wollten wir das meist genutzte Verkehrsmittel benutzen....
"An Bord" gab es tatsächlich auch Mahlzeiten- am Abend drei Gänge, am Morgen ein besseres Frühstück als im letzten Hotel.
In Rosaria fanden wir ein schönes Hotel mit Badewanne (Jakuzzi!), die wir nach der langen Fahrt ausgiebig genossen. Rosario selbst hat in der Innenstadt ein recht geschlossenes Stadtbild mit vielen Häusern, die an die Gründerzeit erinnern. Besonders reich verziert war ein heute als Kaufhaus genutztes Eckgebäude.
Leider war am ersten Tag das Wetter schlecht- Dauerregen, das hatten wir schon lange nicht mehr!
Zwei Tage später ging es dann in wenigen Stunden endlich nach Buenos Aires. Die Stadt verblüffte uns: Straßenzüge um Straßenzüge alte Bausubstanz, geschätzt gute 100 Jahre alt. Die Gebäude an den Straßenkreuzungen öffnen sich alle zur Kreuzungsmitte- teilweise mit Balkonen, die von Figuren gestützt werden.
In den fünf Tagen ließen wir uns vor allem von Cafe zu Cafe, von Straße zu Straße und Park zu Park treiben.
An einem Abend stolperten wir durch Zufall in eine Tangoshow- naja.
Zwei Tage später dann waren im Cafe Tortini in einem kleinen, intimen Nebenraum die Profis dran- herrlich! Genau so, wie man es sich vorstellt- und noch viel besser!
Da die Märkte im Reiseführer ein eigenes Kapitel haben, ließen wir es uns nicht nehmen, gleich nach der Ankunft auf den berühmten Sonntagsmarkt von San Telmo zu gehen- wirklich nett. Hier wird darauf geachtet, dass (fast) kein Ramsch angeboten wird. (Kone hat wirklich Glück, dass die Rucksäcke voll sind.)
Ein weiterer Markt wartete im Stadtteil La Boca am Donnerstag- ein Touristenmarkt, zum Vergessen. Überhaupt La Boca- mag ja sein, dass der Maler Benito Quinquela Martin den Anstoß dazu gab, die einfachen, aus Blech und Holz zusammengeschusterten Hütten mit Lack anzumalen, aber dass daraus DIE Tousistenattraktion wurde, war uns sehr unsympathisch. Tatsächlich ist es wenig mehr als zwei, drei Straßenabschnitte schön, daneben leben die Menschen in den nicht hergerichteten Häusern. Im angemalten Gebiet reihen sich Kitschläden an Restaurants, wir flohen schnell.
Klar, dass wir den Friedhof in Recoleta besuchten- eine Totenstadt der Reichen, die sich hier aufwändige Totenhäuser bauen ließen.
Zur Verunsicherung, die aber bald überwunden war, trug am ersten Abend ein Versuch bei, uns auszurauben. Der Trick: Jemand beschmutzt einen mit einer farbigen Flüssigkeit (hat jemand bei Elfi gemacht), dann kommt eine andere oder die gleiche Person ganz hilfsbereit zum Abwischen und leert solange die Taschen- das hat nicht geklappt, da Elfi erst dachte, von einer Klimaanlage sei etwas auf sie getropft und wir einfach weitergingen- wie überall empfohlen. Glück gehabt!!
Kaufhaus in Rosario |
nochmal |
Buenos Aires, Eckhaus |
San Telmo |
La Boca |
La Boca |
Iguazu-Wasserfälle
Sa, 6. November 2010Die Wasserfälle liegen auf der Grenze zwischen Brasilien und Argentinien und sind sicherlich ein Höhepunkt jeder Reise.
Nach einem weiteren Flug spät am Abend kamen wir in den frühen Morgenstunden in einem Hotel in Foz do Iguazu an.
Nach ein paar Stunden Schlaf und einem ausgiebigen Frühstück waren wir zum Aufbruch bereit. (Wir genossen vor allem die Säfte, da die Argentinier, wie wir lasen, zwar die Früchte haben, aber keine Säfte daraus machen).
Auf unsere Frage an der Rezeption, wie wir nun am besten zu den Wasserfällen kämen, meinte die Dame, einfach aus dem Hotel hinausgehen, die Straße nach links laufen und nach einer Viertelstunde seien wir da. Unsere ungläubigen Blicke brachten sie dazu, das Ganze zu wiederholen.
Tatsächlich- nach kurzer Zeit standen wir am Eingang und waren etwas angenervt, als "reiche" Ausländer so sehr viel mehr zur Kasse gebeten zu werden.
Der Ärger verflog schnell beim Anblick der Wasserfälle. Wie im Reiseführer beschrieben, sieht man von der brasilianischen Seite aus eine beeindruckende Kulisse von unzähligen Fällen. Über einen Steg gelangt man ganz nah an den "Teufelsschlund" in den man gar nicht bis zum Grund sehen kann von all der aufsprühenden Gischt.
Pech: Akku leer, Ersatzakku nicht geladen. Doch dieses Mal ist das Handy dabei, der Ersatzplan hat funktioniert. (Also die Schatten, das ist nur Kones Finger oder Hand....)
Am nächsten Tag ging es über die Grenze nach Argentinien und wir waren nicht mehr so sprachlos wie in Brasilien- wie angenehm!
Von der argentinischen Seite präsentierten sich die Wasserfälle nicht als Gesamtpanorama, sondern als viele kleine Abschnitte, an die man oft ganz nah herankam. Am späten Nachmittag bildeten sich über den Wassermassen herrliche Regenbögen, einmal sahen wir fast einen geschlossenen Kreis. Unzählige Schmetterlinge säumten die Wege. Gerade, als wir zurückgehen wollten, sahen wir auf einer Palme einen Tukan. Der wollte von recht großen Webervögeln die Eier klauen, dabei hatte er ziemlich viel Mühe. Aufgeregt schnatterten die Vögel auf einem Nachbarbaum, immer wieder griffen sie den Tukan an, der einen tiefen Schnarrton von sich gab, sich aber nicht vertreiben ließ.
Weil wir uns kaum satt sehen konnten, beschlossen wir, einen weiteren Tag bei den Fällen anzuhängen, im Park zu essen, es uns gut gehen zu lassen.
Was die Wasserfälle anging, gelang das auch. Doch welche Überraschung, als wir lasen, dass wegen der Volkszählung alle Restaurants und Läden dicht sind! Außer einem Wasserspender mit einer riesigen Schlange davor, gab es nichts!
Der Park war an diesem Tag viel schwächer besucht und so wiederholten wir sogar einen Rundgang.
Die Tanke im Ort machte das Geschäft des Jahres, da Transportbetriebe die einzigen waren, die offen hatten. Das erfuhren wir in einem Reisebüro, wo wir uns eine Busfahrkarte nach Rosario für den nächsten Tag kauften.
Wasserfälle von Brasilien aus... |
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Und von Argentinien aus. Wo kommt die Gischt her? |
Nachtrag: Praia do Forte
Do, 28. Oktober 2010Praia do Forte war ein Ausflug von Salvador aus, aber irgendwie haben wir vergessen, ihn in den Blog zu stellen ;-)
Also hier:
Nach so vielen Eindrücken wurde es Zeit, die Seele baumeln zu lassen. Was lag näher als an einen der "Kokosstrände"
nördlich von Salvador zu fahren, ein nettes Hotel zu suchen und ein paar Tage den von den Reiseführern hoch gelobten Strand zu genießen.
In der Touristeninformation der Bahia (also einer Niederlassung der ganzen Gegend) erfuhren wir, wie wir hinkamen. Dort wurde uns auch versichert, dass gerade Nebensaison sei und es überhaupt kein Problem sei, ein Hotelzimmer zu finden.
Die Hinfahrt, 75 km im öffentlichen Bus, klappte prima, wenn wir uns auch wunderten, warum der Bus dauernd im Stau stecken blieb (am Sonntag!).
In Praia do Forte bewachte Kone das Gepäck und ich machte mich auf, eine Unterkunft zu suchen. Schnell war klar, dass es höchst schwierig werden würde, ein freies Plätzchen zu finden. Ich erfuhr, dass am Dienstag ein (landesweiter) Feiertag war und alles ausgebucht sei. (Wieso wusste das in Salvador niemand?)
Irgendwann hatte eine Dame am Empfang Mitleid und telefonierte die Hotels ab. Ungefähr das achte hatte für eine Nacht Platz, immerhin...
Es zeigte sich dann, dass wir die geplanten vier Nächte bleiben konnten, von der Besenkamer konnten wir nach dem Feiertag in ein Zimmer mit Meerblick umziehen. Die Lage, das Frühstück und der Nachmittagskaffee waren wirklich prima, die von Kokospalmen gesäumte Küste ein Traum. Leider war das Meer zum Baden völig ungeeignet. Der felsige Untergrund war stark verwittert, man konnte sich nur über teilweise bewachsene, raue 'Ministege' vorwärtsbewegen. Es war nicht leicht und lustig anzusehen, wie alle mit rudernden Armen, um das Gleichgewicht besorgt, sich zu mehr ausgewaschenen Stelle vorantasteten.
Diese Stellen waren swimmingpoolgroß, tiefer und mit sandigem Untergrund.
Also haben wir mehr geguckt als gebadet, von Schwimmen ganz zu schweigen.
Erholung pur also ;-).
Traumstrand (?) |
... |
Blick aus dem Fenster mittags |
Blick aus dem Fenster morgens |
Strandgänger |
Strand, Detail |
Hinweis zur Karte
Mi, 27. Oktober 2010Die Karte ist nichts statisches. Sie wird von uns laufend der aktuellen Planung und dem tatsächlichen Reiseverlauf angepasst. Wer wissen will, wo wir gerade stecken und was wir als nächstes vorhaben, findet diese Information am schnellsten auf der Karte.
Gerade habe ich sie nochmal aktualisiert.
Ilha Grande
Mi, 27. Oktober 2010Der Ausflug zur Ilha Grande etwas südlich von Rio (siehe Karte!) war Erholung pur. Die war leider auch nötig, weil Elfi etwas krank war. Zur Ruhe entscheidend beigetragen hat, dass es auf der Insel keine Autos gibt (Ausnahme: Krankenwagen, Polizei, 2 Lastwagen für Schwertransporte). Alles kommt ja per Schiff und wird in Schubkarren oder etwas größeren Karren gezogen und/oder geschoben.
Die Insel ist recht hügelig und überwiegend bewaldet, die Küste besteht zwar meistens aus Fels, wird aber immer wieder von kleinen Sandstränden unterbrochen. Diese sind oft traumhaft schön und verhältnismäßig leer. Man kann sehr schön durch die Wälder wandern und dann an einem Traumstrand rasten oder sich von dort mit dem Boot zurückfahren lassen.
Genau das haben wir auch gemacht :-)
Elfi muss den Text verlängern: Also, die Fahrt von Rio nach Angra dos Reis versprach schon kein gutes Wetter: Graue Wolken hingen in den Bergen, es war wenig von der hoch gelobten Landschaft zu sehen. Bald fing es auch noch an zu regnen. Das Dachfenster des Buses war undicht, ich wurde immer wieder, je nach Kurve, begossen. Ein Mitpassagier "reparierte" die undichte Stelle, indem er eine Plastiktüte ins Fenster klemmte- mit Erfolg! Vom Bus zum Schiff, hieß es, seien es 5 Minuten zu Fuß. Entweder wusste die gute Frau, die uns immerhin die Schiffspassage verkaufte, nicht, was 5 Minuten sind, oder sie ist es noch nie gelaufen, also, im strömenden Regen eher eine knappe halbe Stunde. Das Regenwetter hielt an, mit kurzen Unterbrechungen, um erst richtig loszulegen, als wir auf der Insel ankamen. Niemand kannte die Unterkunft, die wir per e- Mail vorbestellt hatten, irgend wann fand sich jemand, der den Weg beschrieb. Aufgrund unserer perfekten Portugiesichkenntnissen (lol) verliefen wir uns. Naja, tropfnass kamen wir doch noch an, trotz bestätigter Mail wusste die Angestellte von nichts. Das Zimmer war indiskutabel (ohne Fenster), der Umgang der Chefin mit dem Personal ebenso, also zogen wir um, eine gute Wahl. Dort hütete ich zwei Tage das Bett, dann endlich konnten wir- das Wetter hatte sich schnell beruhigt, die Insel erkunden. Gut, dass wir 4 Nächte eingeplant hatten, es war wirklich sehr erholsam!
Angra dos Reis (Festland) |
Fischerboote im Hafen |
Verladung der Fische |
Abraao(Insel): ausgedienter Lastenkarren findet neue Verwendung |
Transport auf der Insel |
Strand |