Rundreise: Fahrt von Baldecitas nach Tafi del Valle
Mi, 29. Dezember 2010Durch eine ähnliche,wenn auch nicht so spektakuläre Landschaft fuhren wir weiter, um den Nationalpark Tampalaya zu besuchen. Berühmt und Weltkulturerbe wurde er wegen seiner fast 50 m hohen roten Sandsteinfelsen, die durch Wind und Wasser fast ebenmäßig halbrund ausgehöhlt wurden.
Als wir die Eintrittspreise sahen, überlegten wir uns lange, ob wir bereit sind, so viel Geld für ein paar Felsen hinzulegen. darüber hinaus durfte man mal wieder nicht alleine in den Park, sondern in der Gruppe mit Führer.....(der einen die ganze Zeit volllabert)
Wir entschieden uns dagegen.
Die Fahrt entschädigte uns überreichlich. Wir sahen genau solche Formationen, etwas weniger hoch, aber ganz ungestört am Wegrand!
Das Wetter war alles andere als bilderbuchmäßig: Immer wieder tröpfelte es , die Tropfen wurden zu Regen. Aber das hat den Kandelaberkakteen das Zeichen zum Blühen gegeben. Hunderte, tausende sahen wir vor rotem Gebirge.
Später fuhren wir- leider nun bei strömendem Regen- durch eine enge, steile grün gefärbte Schlucht-einmalig! (In Chilecito war uns dann klar, dass wir eine der berühmtesten Strecken Argentiniens gefahren waren.)
In Chilecito, dem Zwischenstopp, war die Quartiersuche etwas mühsam, na ja, für eine Nacht nahmen wir etwas SEHR Einfaches in Kauf. Dafür fanden wir das tolle Eis der Ketter Grido, das wir schon von Cordoba kannten, hmm....
Am nächsten Tag ging es nicht weniger beeindruckend weiter: Zuerst fuhren wir durch ein breites Halbwüsten- Hochtal, zunächst von den brennenden Müllbergen der Stadt begleitet. Wir zweigten auf eine Staubstraße ab- ins nächste, trockene, heiße Hochtal. Der Wind löste in der Hitze unzählige Staubwindhosen aus, ein verrückter Anblick.
Und dann! Wir schraubten uns an einem uns fast senkrecht erscheinenden Berg hinauf, in unzähligen Serpentinen! Platz für zwei Autos war selten, es kamen auch wenige!
Auf der anderen Seite war der Berg flach, ganz sanft war der Abstieg in ein fruchtbares, dichter besiedeltes Tal.
Ein weiterer Anstieg folgte, die Landschaft war aber durch Wälder und blühende Blumen vertrauter, wenn auch klar war, dass dies nur aus der Ferne wie zuhause aussah.
Und ein weiterer, diesmal steiler Abstieg folgte, nun in fast subtropische Vegetation.
Wir entschlossen uns, bis Tafi del Valle weiter zu fahren in der Meinung, nun gehe es flach weiter. Für die ersten 40km war das richtig, doch nach Tafi hinauf - in unzählige Serpentinen. Dazu wurde es allmählich Nacht.
Wir waren richtig froh, als wir die Lichter der Stadt sahen - und schnell ein Hotel fanden.
blühender, kleiner Kaktus |
... |
noch einer |
Sandstein mit Fenster |
... |
Rundreise: Valle de la Luna
Mi, 29. Dezember 2010Immer noch Regen! Beim Einladen der Rucksäcke ins Auto werden wir richtig nass!
Über eine Staubstraße geht es Richtung Nordwesten zuerst durch nebelverhangenes Hügelland. Ganz auffallend waren auf abgegrasten Kuhweiden Massen noch geschlossener Blütenstände einer Art Hauswurz.
Wir durchquerten eine bizarre Gebirgslandschaft und waren plötzlich in einer wüstenähnlichen Ebene mit blühenden Kakteen. Etwas später gab es wieder vereinzelt Bäume, unter denen Ziegen Schutz vor der brennenden Sonne suchten.
In einem wie ausgestorben wirkenden Dorf machten wir am Hauptplatz Rast. Weiter ging es durch Halbwüste mit blühenden Büschen, vor allem in Gelb und Weiß. Die Landschaft wurde nun hügeliger, doch sie blieb einsam.
Kurz vor dem Valle de la Luna (Mondtal) sahen wir in einem winzigen Dorf den Hinweis "Hospedaje". Was für ein Glück! Wir dachten schon, wir müssten noch 100 km zur nächsten Stadt fahren!
Die Wirtin erklärte uns, der letzte Einlass in den Park sei um 17 Uhr. Schnell machten wir uns auf den Weg und kamen noch rechtzeitig an. Mit dem eigenen Auto (insgesamt waren wir drei Autos) und einem Führer werden verschiedene Stationen angefahren.
Es ist schwer mit Worten zu beschreiben, welch unterschiedliche Landschaftsformen uns auf diesen 40 km erwarteten. Unterschiedliche Gesteinsarten in verschiedensten Farben und Formen taten sich vor uns auf- und das alles in riesigem Ausmaß. Regen (selten) und Sandstürme (regelmäßig im Winter) schleifen die Felsen ab. Geologe müsste man sein um die Farbbänder und unterschiedlich gefärbten Schichten genauer zu begreifen. Na ja, um fasziniert zu sein muss man es nicht verstehen. Nur eine Baumart mit besonders tiefen Wurzeln und einige Sträucher, alle Überlebenskünstler, können hier noch wachsen. Doch auch Guanakos und Maras bekamen wir zu Gesicht - und einige Vögel. Am Ende unseres Rundweges versank die Sonne hinter den Bergen und ließ das Tal erglühen.
Zurück in unserer Unterkunft waren wir froh über unsere Vorratshaltung. Wir waren wirklich auf dem Land angekommen.
Was für eine Stille! Hunde bellen, Vögel zwitschern, das Windrad gibt einen gleichmäßigen, langsamen Rhythmus mit seinem Tak- Tak vor. Papageienschwärme finden sich in einem Baum und fliegen beim Näherkommen auf. Unter dem Baum war ein typisches, aus Ästen errichtetes, rundes Gehege.
Ein klarer Sternenhimmel wird vom fast vollen Mond überstrahlt.
Blütenstände Hauswurz |
einzeln |
im Gebirge |
Nester, an jedem Strommasten |
Schatten suchende Ziegen |
fast blühende Kakteen |
Rundreise: Santa Catalina
Mi, 29. Dezember 2010Wir verließen Cordoba mit dem Ziel, bis in die Gegend des Valle de la Luna (Mondtal) zu fahren. Aus Cordoba herauszukommen war so, wie wir es schon häufig erlebt haben: War man erst auf dem richtigen Weg, gab es viele Schilder, die dies bestätigten, vorhar waren wir auf hilfsbereite Menschen angewiesen.
Wir hatten gelesen, dass es um Cordoba mehrere von den Jesuiten gegründete Estancias gibt. Für eine mussten wir nur einen kleinen Umweg in Kauf nehmen.
Santa Catalina überraschte uns mit einer recht großen Kirche, deren Altar und Bilder wie die der Manzana Jesuitica in Cordoba aus Peru hergeschafft wurden. Es war eine acht Monate lange, sicher höchst entbehrliche Reise mit Maultieren.
Der Führer erklärte, wir könnten als eine der letzten Besucher im Jahr die Kreuzgänge/ Innenhöfe ansehen. Denn bald kämen die Besitzer, die dann keine Fremden hier wollten. Spaßeshalber fragte ich, was man tun müsse, um an diesen ruhigen, wunderschönen Ort eingeladen zu werden....
Wieder draußen, sahen wir ein Schild "Restaurant". Etwas Kaltes trinken in der Hitze wäre nicht schlecht. Ein gepflegter Garten und hübsche, einstöckige Gebäude erwarteten uns. Wir löschten unseren Durst und so langsam keimte der Gedanke: Hier ist es wunderschön, ob es da Zimmer gibt? - Es gab sie, genau zwei.
Wie es sich herausstellte, waren die Besitzer Mitglieder der weit verzweigten Familie Diaz in 8. Generation. Deren Urahn hatte die Estancia dem spanischen Könighshaus abgekauft, auf das die Ländereien und Gebäude nach der Vertreibung der Jesuiten übergegangen war.
Uns wurde erklärt, wir schliefen in den ehemaligen Unterkünften der Negersklaven. Wie bitte? Ja, über 400 Äthioper, die über Buenos Aires hier herkamen. Dass so weit südlich noch Sklaven schufteten, wussten wir nicht. Erstaunlich auch, dass immer nur wenige Mönche , so vier oder fünf vor Ort waren.
Wir genossen zwei Tage die Ruhe und Abgeschiedenheit. Am ersten Tag war das Wetter herrlich, wir machten auch einen kleinen Spaziergang. Auf dem Weg flogen unzählige Vogelschwärme über uns hinweg- in zwei entgegengesetzte Richtungen. Unten, an einem kleinen Fluss, war klar weshalb: Er war wohl die einzige Vogeltränke weit und breit. Beim Näherschleichen flogen die scheuen, misstrauischen Vögel zu Hunderten schimpfend auf.
Am zweiten Tag regnete es unaufhörlich.
Es war interessant, von Victoria einiges über die Geschichte und gegenwärtige Familientreffen zu hören.
Gut ausgeruht ging es dann wirklich Richtug Valle de la Luna weiter.
Kirche Santa Catalina |
Altar |
Kreuzgang |
Innenhof |
... |
Kuppel |
Rundreise: Cordoba
Do, 23. Dezember 2010Nach der Peninsula Valdes war klar, dass der nächste große Punkt die viel gelobte Stadt Cordoba sein würde. Da die Entfernungen so groß sind (ca.1 500 km) war klar, dass wir die Strecke aufteilen müssten. Die erste Etappe führte uns über geteerte Straßen nach Las Grutas am Atlantik. Es gibt dort wirklich Höhlen- direkt an der Steilküste und davor einen Sandstrand, der bei Ebbe ganz schön breit wird. Wir waren nun im Warmen - wie erwartet. Doch als wir die Zehenspitzen ins Wasser tauchten verstanden wir, weshalb der Strand nicht aber das Wasser so bevölkert war: kalt!
Auch war der Ort gerade dabei, sich auf die Saison vorzubereiten: Überall wurde geputzt, gemalert, Schilder aufgehängt. Erst Ende Dezember, so ließen wir uns erklären, gehe die Saison los. Und dann beim Abendspaziergang die Überraschung: Papageien, ganze Schwärme, die die Höhlen (eher Grotten) als Nistplätz nutzen. Also könnten sich hier oder ganz in der Nähe Pinguine und Papageien begegnen! (Leider hatten wir den Foto beim Abendspaziergang nicht dabei, also müsst Ihr Euch die Papageien und den Strand vorstellen!)
Am nächsten Tag machten wir uns auf eine längere unbefestigte Wegstrecke gefasst, doch alles bis zum nächsten Ziel-Santa Rosa- war geteert. Die Landschaft wechselte in den letzten beiden Tagen immer wieder von halbwüstenähnlichen, unendlich erscheinenden Ebenen, zu unterschiedlich grün gefärbten sanften Hügeln. Über weite Strecken sahen wir kaum Tiere, weder Kühe noch Schafe, auch fast keine Vögel.
In Santa Rosa übernachteten wir zwei Mal, wir wollte uns von der Fahrerei erholen. Im Reiseführer standen einige Naherholungsziele, die sich aber alle als wenig erholsam erwiesen. Also landeten wir am Marktpltz bei einem guten Eis.
Und dann war Cordoba in erreichbarer "Nähe". Ungefähr 100 km vor der zweitgrößten Stadt in Argentinien veränderte sich das Landschaftsbild: Es gab Bäume, richtig große Bäume! Dazu Weiden mit großen Rinderherden, Maisfelder und reife Getreidefelder. Auch auf der Straße merkten wir das: viele Erntemaschinen. teilweise mit Wohnanhängern, waren unterwegs.
Cordoba- um es kurz zu machen- hielt nicht, was es versprach. Außer um die Manzana Jesuitica herum empfanden wir die Stadt als dreckig, laut; die Leute als rempelig, den Service mehr als schleppend. Wir machten das Beste draus und flohen nach zwei Übernachtungen.
Wirklich interessant war die Geschichte der Jesuiten, die von Peru kommend in Bolivien und im Norden Argentiniens viele Klöster errichteten, Landwirtschaft betrieben in ungeheuer riesigen Ländereien. So banden sie die Indianer an sich. In Cordoba gründeten sie auch die erste Universität des Landes. Viele Teile wie der Altar und die Gemälde kamen in monatelangem Transport auf Mulis und Eseln aus Cuzco (Peru), unvorstellbar! Um Cordoba herum gründeten sie weiter Estancias, dazu mehr im nächsten Kapitel.
Vorbereitung auf die Saison |
Straßen: soweit das Auge reicht |
Marktplatz in Santa Rosa |
Volkstanz auf dem Marktplatz |
Blumen am Fahrbahnrand |
..... |
Rundreise: Peninsula Valdes
Di, 14. Dezember 2010Die Straßen verlieren sich hier oft im Himmel, was auch daher kommt, dass sich der Himmel in der Straße spiegelt. So ausgeprägt wie auf der Weiterfahrt von Puerto Deseado sahen wir das aber selten. Auf dem ersten Bild scheinen auch die Felsen links teilweise zu schweben: eine riesige Fata Morgana. Wasser schien auch in Hülle und Fülle da zu sein, sich aber mit uns weiter zu bewegen.
Die Straße war von orangenen Blumen gesäumt, die den Straßenrand orange schimmern ließen.
Wir übernachteten in Camarones, fuhren dann aber gleich weiter nach Punta Tombo, wo es die größte Pinguinkolonie Südamerikas gibt, und dann nach Gaiman. Dort hatten wir drei Übernachtungen, weil wir mal eine Pause brauchten. Gaiman liegt einige Kilometer vom Meer weg im Landesinnern und wurde vor gut 150 Jahren von Walisern gegründet. Einen wirklich schönen Brauch retteten sie auch für den Tourismus: die Teestunde. Wir genossen sie ausgiebig mit wunderbaren Kuchen.
Dann ging es weiter auf die Halbinsel Valdes, berühmt wegen der Möglichkeit zur Walbeobachtung (jetzt nicht) und wegen der See-Elefanten. Sehr schön! Wir kamen im strömenden Regen an, dazu kam noch Hagel, aber am Nachmittag klarte es auf und wir entschieden uns, noch loszufahren. Das hatte den Vorteil, dass fast keine Leute mehr unterwegs waren. Obwohl man die Tiere, was ja richtig ist, aus einiger Entfernung beobachten muss, hörten wir die Seelöwen brüllen, die Seeelefanten, größer an der Zahl, ein paar Oktaven tiefer und lauter. Dazu sahen wir viele Austernfischer und Möwenschwärme, alles im unglaublich klaren Abendlicht.
Fata Morgana |
orangenes Unkraut |
Ruinen zwischen Camarones und Gaiman |
an diesem schönen Strand |
Punta Tombo |
Pinguin in seiner Erdhöhle |
Rundreise: Puerto Deseado
Fr, 10. Dezember 2010In Puerto Deseado war es zunächst so stürmisch, dass die Exkursionsboote gar nicht fuhren und es kein Vergnügen war, sich im Freien aufzuhalten. Nicht weiter schlimmm, wir mussten sowieso ein paar Dinge erledigen (etwa eine neuen Reifen besorgen).
Für den nächsten Tag buchten wir eine Exkursion in den Ria Deseado (kein Schreibfehler; Ria, im Gegensatz zu Rio, bezeichnet einen Meeresarm). Versprochen waren Delphine, Magellanpinguine, brütende Kormorane und Seelöwen. Wir waren eine kleine Gruppe, sechs Reisende, ein Guide.
Es ist tatsächlich unglaublich. Kaum abgelegt sieht man schon die ersten Pinguine schwimmen, von denen es in dieser Gegend so viele gibt, dass man irgendwann aufhört den Kopf zu drehen. Und die Kormorane! Und die Seelöwen!
Wir waren so begeistert, dass wir gleich den ganztägigen Ausflug für den nächsten Tag gebucht haben.
Dieser gehört ganz sicher zu den Highlights der ganzen Reise. Wir waren übrigens acht Reisende und zwei Guides.
Der Ausflug führte auf die Pinguininsel, auf der es sehr viele Magellanpinguine aber auch einige hundert Rockhopper-Pinguine (Felsenpinguine) gibt. Warum diese so heißen wird schnell klar. Wenn der Weg schwierig wird, hüpfen sie statt zu gehen. Auf der Insel nisten auch recht viele Scuas, sie leben um diese Zeit wesentlich von Pinguinküken. Wir sahen sie zweimal erfolgreich eines rauben. Sie nisten dort selbst und werden in der Nähe ihrer Nistplätze sehr aggressiv und griffen uns teilweise an.
Magellan-Pinguine - im Wasser und an Land |
Grauer Kormoran |
brütendes Paar |
Paar mit Küken |
Felsenkormoran |
viele Felsenkormorane |
Rundfahrt: Fahrt von El Calafate nach Puerto Deseado
So, 5. Dezember 2010Die Fahrt führte von Calafate schnell auf die Ruta 9, die mit knapp 200km Schotterstraße die (dort asphaltierte) Ruta 40 mit der durchgehend asphaltierten Ruta 3, die der Atlantikküste folgt, verbindet. Diese Straße gehört zu den einsamsten Strecken überhaupt. Auf den ersten 150km der 200km begegneten uns Fahrzeuge nur in den Baustellenbereichen (auch diese Straße wird ständig ausgebaut). Dafür gab es auf den letzten 50km viel Verkehr: uns kamen 5 Fahrzeuge entgegen.
Die Strecke folgt in etwa dem Rio Santa Cruz, der der ganzen Provinz den Namen gibt und der vom Lago Argentino (an dem Calafate liegt und in den die Gletscher alle münden s.o.) aus in den Atlantik fließt. Die meiste Zeit verläuft sie auf einer Hochebene neben dem Fluss und eröffnet tolle Blicke in das Tal. Da es dort so leer ist kann man so viele Guanakos und Strauße sehen, dass man schließlich den Kopf nicht mehr dreht. Die Strauße weiden in dem dunkelgrünen Gebüsch und sind schwer zu fotografieren...
Außer ein paar zerfallenden Häusern gab es in Sichtweite einige Estancias, die zwar aus der Ferne einigermaßen gepflegt aber wie ausgestorben wirken. Die erste Pferdegruppe gab uns zu denken: Waren sie krank/ am Verdursten? Einige lagen am Boden, auch auf der Seite...
Dann ging es auf der Ruta 3 nach Norden und nach Puerto Deseado. Na ja, man kann da eine Ecke abschneiden von der Asphaltstraße indem man nochmal 200km Schotter fährt... Da ereignete sich dann endlich die lange erwartete Reifenpanne (was sind 5000km Patagonien ohne Panne!)
Der Reifenwechsel erwies sich als schwieriger als gedacht, weil der Wagenheber nicht lang genug war. Wir mussten erst Steine unterlegen (erster Versuch: zu niedrig; zweiter Versuch: Stein zerbröselt; dritter Versuch: eine Konstruktion aus zwei Steinen hält schließlich).
Auch wurde damit klar, dass wir die Strecke nicht mehr vor Sonnenuntergang schaffen würden. Das bescherte uns einen wirklich wundervollen Sonnenuntergang im Gelände. Toll! Freiwillig ist zu diesem Zeitpunkt natürlich niemand mehr unterwegs.
Es war einfach fantastisch!
Ruine mit Pferden |
grasende Pferde |
mehr Guanakos |
Blick ins Tal des Rio Santa Cruz |
Strauß überquert Straße |
Blick ins Tal |
Rundreise: El Calafate (Argentinien)
Sa, 4. Dezember 2010Von El Chalten fuhren wir an einem kalten, sonnigen, stürmischen Tag durch die Wüste Patagoniens nach El Calafate und gleich weiter zum Lago Argentino, um den Perito Moreno Gletscher zu sehen. Was für eine Landschaft!
Und was für ein Anblick eines so großen Gletschers! Die Sonne kam sogar ein kleines bisschen heraus, der Gletscher leuchtete in überirdisch erscheinenden Blautönen, dazu hörten wir ein Knacken und manchmal ein Krachen und sahen sogar kleine Eisklumpen ins Wasser platschen.
Doch dann: Schneesturm. Tapfer liefen wir zunächst noch treppauf/ treppab (toll erschlossen!)- und gaben schließlich auf. Überschneit retteten wir uns in die dortige Cafeteria, die riesig ist und gesteckt voll war. Nun hatten wir endgültig genug! Am Abend planten wir um: Patagonien ade (Elfi hat noch Schwierigkeiten, loszulassen), Feuerland gestrichen, wir wollen ins Warme!
Doch noch wartete ein wirklich schönes Erlebnis auf uns: Mit dem Schiff fuhren wir am nächsten Tag verschiedene Arme des Lago Argentino ab, zu den Eisbergen, die den Zugang zum größten Gletscher, dem Upsalagletscher versperren, zum Spegazzinigletscher und zum Schluss als Ausgleich (zum Uppsalagletscher) zum Perito Moreno Gletscher. Diese Farben! Und wie gut wir sehen konnten, wo die Eismassen den Berg hinabfließen! Ein wirklich gelungener Abschluss dieses Teiles unserer Reise.
Fahrt nach El Calafate. Es hat frisch geschneit. |
See mit Eisschollen vor Bergkulisse |
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einsamer Eisberg |
Feuerbüsche vor verschneiten Bergen |
Perito Moreno aus der Ferne... |
Rundreise: El Chalten (Argentinien)
Sa, 4. Dezember 2010Das Wandergebiet und der Fitz Roy (zum Angucken) brachte uns nach El Chalten. Tatsächlich- wir konnten den berühmten Gebirgsstock vom Hotelfenster aus ansehen, zwar nur selten, aber immerhin. Gleich am nächsten, regenfreien und sturmfreien Morgen brachen wir zum Lago Torre auf, einem Gletschersee, über dem die Torre und der Fitz Roy zu sehen sein sollen- wenn sich die Berge nicht in den Wolken verstecken.Also: Die Wanderung war wirklich ganz toll, der Anblick der Wolken auch, also muss die Phantasie herhalten, was hätte sein können! Nächster Tag: Schnee bis fast in den Ort, Regen, Sturm, wir unternehmen nur eine Autofahrt (zum Lago de Desierto). So langsam fragen wir uns, ob wir weiter frieren und uns gegen den Wind stemmen wollen. Wenn das Gespräch auf das Wetter kommt, meinen alle, wir sollen froh sein, nicht in Deutschland zu sein. Hier laufen in den Nachrichten ganz ausführlich Wetterbilder aus der Heimat mit Schneechaos. Gut, schlimmer geht immer, aber wir wollten in den Frühling und Sommer!
Blick aus dem Fenster am ersten... |
... und am zwiten Tag (Fitz Roy) |
Cerro Solo |
auf der Wanderung |
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Rundreise: Fahrt nach El Chalten (Argentinien)
Sa, 4. Dezember 2010Die Fahrt nach El Chalten war ein Traum- es ist wirklich die Landschaft, die Patagonien so reizvoll macht- leider nicht das Wetter. Zwar hören wir seit Wochen, das Frühjahr sei untypisch, aber so langsam hätten wir nichts gegen Wärme und Sonnenschein. Unseren Vorsatz, hier zu zelten, haben wir noch kein einziges Mal in die Tat umgesetzt, es lockt uns nicht wirklich.
Noch einmal fuhren wir durch die enge, verzauberte Carretera Austral, mit einer Nacht Unterbrechung in Coyhaique.
Der nächste Tag war landschaftlich ein weiterer Höhepunkt. Wir hofften, mit der Fähre von Puerto Ingenieur Ibanez nach Chile Chico zu kommen und fuhren auf gut Glück zum Hafen (ca.140 km). Wir sahen die kleine Fähre, 4 Laster und ein paar Autos und rechneten uns gewisse Chancen aus- vergeblich. Dafür sahen wir dem schon abenteuerlichen Beladen der Fähre zu. Die Fahrt über Land entschädigte uns- weite, offene wüstenartige Berge, tief blaue Seen, Einsamkeit!
In Perito Moreno fiel die Entscheidung, weiter nach Süden zu fahren. Wir kauften noch einmal richtig ein, tankten, und unser Ziel hieß für diesen Tag Baja Caracoles an der Ruta 40, wo es immerhin 2 Übernachtungsmöglichkeiten gibt.
Ich wiederhole mich: Eine tolle Fahrt, mit heftigstem Wind, wüstenähnlich, über schlechte Umleitungen, da die Straße wohl immer weiter geteert werden soll.
Endlich im Ort angekommen, gibt es in einem Hotel nichts mehr, das andere macht gerade Ferien. Nächste Möglichkeit (vielleicht) ist eine Estancia, 70 km von der Straße weg, oder: Jemand kennt jemanden, der eventuell was hat. Dort landeten wir auch. Alle, die Elfis Schilderungen vom Polenhotel kennen, aufgepasst: Das Polenhotel fällt auf Platz 2 der schlimmen Übernachtungen zurück.
Also: Ein uralter, dreckiger Wohnwagen, immerhin ein frisches Leintuch, man mag die Wände gar nicht berühren, doch keine Chance! Ein Wasserhahn mit Eimer im Gerümpelgarten, ein Dixiklo, angeblich geputzt...
Wir überlebten. Handy oder Internet? Fehlanzeige! Dafür eine Glühbirne, deren Schalter ein- und ausdrehen ist und eine elektrische Heizung! Die war auch nötig! Am nächsten Morgen schauten wir, dass wir tankten und wegkamen!
Auf der Weiterfahrt sehen wir immer wieder Gruppen von Guanakos und auch ein paar Strauße (schwer zu fotografieren, ohne Tele). Rechts und links der Straße sind praktisch durchweg Zäune, die offenbar beim Straßenbau gesetzt werden. Warum? Die Guanakos jedenfalls lassen sich durch den Zaun nicht aufhalten, sie springen einzeln oder in Gruppen, aus vollem Lauf oder aus dem Stand, mühelos drüber.
schon wieder ein See |
Lupinen |
Orchideen |
Fluss |
schneebedeckte Berge, grüne Hügel, See... |
s. o. |