Rundreise: Insel Chiloe
Do, 25. November 2010Umweg angesagt! Elfi las, auf der Insel Chiloe gäbe es 150 Holzkirchen, ein gutes Dutzend davon Weltkulturerbe. Also nichts wie hin!
Ein Abstecher brachte uns nach Valdivia, einer Stadt an einem Fjord am Pazifik. Der Fischmarkt dort ist berühmt und wirklich sehenswert. Seelöwen warten schon, bis sie die Fischabfälle abbekommen.
Auf der Weiterfahrt begleitete uns über weite Strecken der Vulkan Osorno, dazu die schneebedeckte Andenkette.
Wir kamen nach langer Fahrt zur Fähre, die kurz danach losfuhr.
Auf der Insel fiel uns schnell auf, dass die Häuser insgesamt einen größeren und gepflegteren Eindruck machten. Ob es den Leuten hier besser ging als auf dem Festland? Im Gespräch mit einem Hotelangestellten wurde dies bestätigt: Die Fischzucht, vor allem Lachs, und der Fischfang sorgen für eine niedrige Arbeitslosigkeit und gute Einkommen.
In Castro, so in der Mitte der Insel in Nord- Südrichtung kamen wir im Hotel Palafites unter, was einfach Pfahlbau heißt. Es ist noch sehr neu, tatsächlich ein Pfahlbau an einem Meeresarm wegen der Gezeiten so gebaut, sehr sparsam, mit viel Holz wunderbar minimalistisch eingerichtet. Wir genossen die Ruhe, die meiste Zeit waren wir die einzigen Gäste und ließen uns verwöhnen.
Holzkirchen:
Viele der größeren, berühmten Kirchen sind gar nicht auf Chiloe, sondern auf Inseln zwischen Chiloe und dem Festland. Wir fuhren also auf eine der Inseln, wo gleich zwei der größeren stehen. Doch welche Enttäuschung! Die größte (Quinchao) ist gerade nicht zugänglich, weil sie restauriert wird, die andere (Achao) abgeschlossen. Wir warteten mit einer kleinen Reisegruppe und endlich- es kam doch noch jemand und öffnete sie. Wirklich- alles ist aus Holz! Von außen eher unscheinbar, entwickelt sich eine Pracht im Innern mit bemalter Holzdecke, Schnitzarbeiten und Bemalungen von Säulen!
In Castro selbst sieht die Kirche von außen wie eine neugotische bei uns aus, ist aber auch ganz aus Holz, die in Villupulli mal wieder abgeschlossen. Von außen sahen wir dann noch ein paar kleinere Dorfkirchen, offen waren diese leider auch nicht.
Chiloe ist auch bekannt für die vielen verschieden geformten Holzschindeln, die beim Bau der Häuser (und Kirchen) zum Einsatz kommen.
Die Landschaft auf der Insel beeindruckte uns einmal mehr: Am ersten Tag hatten wir so gutes Wetter, dass wir ungefähr 200 km der Andenkette sahen (auf dem Bild unten ca. ein Fünftel der gesamten Ansicht) Das war so unglaublich, dass wir immer wieder anhielten. Da das Wetter immer klarer wurde, an manchen Stellen sogar auf der Hin- und der Rückfahrt. Dieses Panorama gehört ganz eindeutig zu den Höhepunkten unserer Reise!
Immer wieder begleiteten uns gelb blühende Büsche, diesmal kein Ginster, stacheliges Zeug, das auch die Kühe, Schafe und Ziegen verschmähen, sind es doch Pflanzen, die wir auch auf Weiden sahen.
Der Abschied von diesem Fleckchen fiel uns wirklich nicht leicht!