Rundreise: Cordoba
Do, 23. Dezember 2010Nach der Peninsula Valdes war klar, dass der nächste große Punkt die viel gelobte Stadt Cordoba sein würde. Da die Entfernungen so groß sind (ca.1 500 km) war klar, dass wir die Strecke aufteilen müssten. Die erste Etappe führte uns über geteerte Straßen nach Las Grutas am Atlantik. Es gibt dort wirklich Höhlen- direkt an der Steilküste und davor einen Sandstrand, der bei Ebbe ganz schön breit wird. Wir waren nun im Warmen - wie erwartet. Doch als wir die Zehenspitzen ins Wasser tauchten verstanden wir, weshalb der Strand nicht aber das Wasser so bevölkert war: kalt!
Auch war der Ort gerade dabei, sich auf die Saison vorzubereiten: Überall wurde geputzt, gemalert, Schilder aufgehängt. Erst Ende Dezember, so ließen wir uns erklären, gehe die Saison los. Und dann beim Abendspaziergang die Überraschung: Papageien, ganze Schwärme, die die Höhlen (eher Grotten) als Nistplätz nutzen. Also könnten sich hier oder ganz in der Nähe Pinguine und Papageien begegnen! (Leider hatten wir den Foto beim Abendspaziergang nicht dabei, also müsst Ihr Euch die Papageien und den Strand vorstellen!)
Am nächsten Tag machten wir uns auf eine längere unbefestigte Wegstrecke gefasst, doch alles bis zum nächsten Ziel-Santa Rosa- war geteert. Die Landschaft wechselte in den letzten beiden Tagen immer wieder von halbwüstenähnlichen, unendlich erscheinenden Ebenen, zu unterschiedlich grün gefärbten sanften Hügeln. Über weite Strecken sahen wir kaum Tiere, weder Kühe noch Schafe, auch fast keine Vögel.
In Santa Rosa übernachteten wir zwei Mal, wir wollte uns von der Fahrerei erholen. Im Reiseführer standen einige Naherholungsziele, die sich aber alle als wenig erholsam erwiesen. Also landeten wir am Marktpltz bei einem guten Eis.
Und dann war Cordoba in erreichbarer "Nähe". Ungefähr 100 km vor der zweitgrößten Stadt in Argentinien veränderte sich das Landschaftsbild: Es gab Bäume, richtig große Bäume! Dazu Weiden mit großen Rinderherden, Maisfelder und reife Getreidefelder. Auch auf der Straße merkten wir das: viele Erntemaschinen. teilweise mit Wohnanhängern, waren unterwegs.
Cordoba- um es kurz zu machen- hielt nicht, was es versprach. Außer um die Manzana Jesuitica herum empfanden wir die Stadt als dreckig, laut; die Leute als rempelig, den Service mehr als schleppend. Wir machten das Beste draus und flohen nach zwei Übernachtungen.
Wirklich interessant war die Geschichte der Jesuiten, die von Peru kommend in Bolivien und im Norden Argentiniens viele Klöster errichteten, Landwirtschaft betrieben in ungeheuer riesigen Ländereien. So banden sie die Indianer an sich. In Cordoba gründeten sie auch die erste Universität des Landes. Viele Teile wie der Altar und die Gemälde kamen in monatelangem Transport auf Mulis und Eseln aus Cuzco (Peru), unvorstellbar! Um Cordoba herum gründeten sie weiter Estancias, dazu mehr im nächsten Kapitel.