Rundfahrt: Fahrt von El Calafate nach Puerto Deseado
So, 5. Dezember 2010Die Fahrt führte von Calafate schnell auf die Ruta 9, die mit knapp 200km Schotterstraße die (dort asphaltierte) Ruta 40 mit der durchgehend asphaltierten Ruta 3, die der Atlantikküste folgt, verbindet. Diese Straße gehört zu den einsamsten Strecken überhaupt. Auf den ersten 150km der 200km begegneten uns Fahrzeuge nur in den Baustellenbereichen (auch diese Straße wird ständig ausgebaut). Dafür gab es auf den letzten 50km viel Verkehr: uns kamen 5 Fahrzeuge entgegen.
Die Strecke folgt in etwa dem Rio Santa Cruz, der der ganzen Provinz den Namen gibt und der vom Lago Argentino (an dem Calafate liegt und in den die Gletscher alle münden s.o.) aus in den Atlantik fließt. Die meiste Zeit verläuft sie auf einer Hochebene neben dem Fluss und eröffnet tolle Blicke in das Tal. Da es dort so leer ist kann man so viele Guanakos und Strauße sehen, dass man schließlich den Kopf nicht mehr dreht. Die Strauße weiden in dem dunkelgrünen Gebüsch und sind schwer zu fotografieren...
Außer ein paar zerfallenden Häusern gab es in Sichtweite einige Estancias, die zwar aus der Ferne einigermaßen gepflegt aber wie ausgestorben wirken. Die erste Pferdegruppe gab uns zu denken: Waren sie krank/ am Verdursten? Einige lagen am Boden, auch auf der Seite...
Dann ging es auf der Ruta 3 nach Norden und nach Puerto Deseado. Na ja, man kann da eine Ecke abschneiden von der Asphaltstraße indem man nochmal 200km Schotter fährt... Da ereignete sich dann endlich die lange erwartete Reifenpanne (was sind 5000km Patagonien ohne Panne!)
Der Reifenwechsel erwies sich als schwieriger als gedacht, weil der Wagenheber nicht lang genug war. Wir mussten erst Steine unterlegen (erster Versuch: zu niedrig; zweiter Versuch: Stein zerbröselt; dritter Versuch: eine Konstruktion aus zwei Steinen hält schließlich).
Auch wurde damit klar, dass wir die Strecke nicht mehr vor Sonnenuntergang schaffen würden. Das bescherte uns einen wirklich wundervollen Sonnenuntergang im Gelände. Toll! Freiwillig ist zu diesem Zeitpunkt natürlich niemand mehr unterwegs.
Es war einfach fantastisch!