Rundreise: Valparaiso
Fr, 14. Januar 2011Es war klar: Die nächsten Tage werden wir viele, viele Kilometer zurücklegen, eher kurze Zwischenstopps einlegen, um am 11.1.11 in Santiago das Auto abzugeben.
Die Fahrt durch die Atacamawüste, unzählige herrlich anzusehende Buchten am Pazifik, das immer grüner werdende Land, je näher wir Valparaiso kamen, war noch einmal (fast) die ganze Palette der Natur, die Chile im Norden zu bieten hat.
Wir unterbrachen die Fahrt in Antofagasta, das, wie alle Städte am Pazifik, durch den kalten Humboldtstrom unsere Erwartungen von einem südlichen Sommer nicht wirklich erfüllte. Die Fahrt führte uns durch das Bergbaugebiet von Chile. Von der Straße aus hatten wir den Eindruck, dass das Land hier über große Teile im Tagebau einmal umgestülpt wurde. Immer wieder gab es Hinweise über verlassene Minen, wir sahen Geisterstädte, alles in der Wüste, etwas trostlos das Ganze!
Während der ganzen Fahrt in Chile fielen uns die vielen Kreuze neben der Straße auf. Die Chilenen gedenken der Verkehrstoten in besonderer Weise. Individuell und teilweise sehr persönlich gestaltete Kapellen am Unfallort erinnern an die Opfer.
Antofagasta hat einen beeindruckenden Fischmarkt, eine nette Uferpromenade im Südteil der Stadt, eine Fußgängerzone mit Restaurants, ein netter Zwischenstopp.
Nach zwei Übernachrungen fuhren wir bis Vallenar, danach bis La Serena, wo wir jeweils nur ein Mal übernachteten, um in Valparaiso mehr Zeit zu haben.
Dort hatten wir ein Hostel in unschlagbarer Lage: gleich neben einem der beliebtesten Aussichtspunkte, mit Blick von der Terrasse auf die Bucht und den Containerhafen. Stundenlang konnten wir den Kränen zusehen, wie sie die Ladung der riesigen Schiffe löschten, Lastwagen, die klein wie Spielzeugautos aussahen unaufhörlich Container abholten und brachten. Die Logistik, die hinter alle dem steckt, muss schon recht ausgefeilt sein ...
Wir ließen uns viel Zeit beim Durchstreifen der Stadt, die viele Gebäude ähnlich wie La Boca in Buenos Aires hat: Die Außenfassade ist bunt angestrichenes Wellblech.
Ein netter Sonntagsausflug brachte uns zu einem der verrückten Häuser von Pablo Neruda nach Isla Negra (Keine Insel, eine Kleinstadt). Der Dichter war leidenschaftlicher Sammler von allem möglichem. Seine Nebengebäude für all sein Zeug waren daher größer als das eigentliche Wohnhaus (in dem Fotografieren leider verboten ist).