Rundfahrt: San Pedro de Atacama
Di, 11. Januar 2011Die Quartiersuche gestaltete sich etwas schwierig, aber wir kamen zunächst für eine Nacht unter - in einem netten Hostal. Wir hatten Glück und konnten dann doch die ganze Zeit dort bleiben und mussten nur im Hostal umziehen.
An Silvester fuhren wir gleich zu einem zugänglichen Teil des riesegen Salzsees, der Lagune Chaxa. Naja, viel sehen kann man von dem meist unterirdischen salzsee nicht, da er total verkrustet ist. Das Salz- Erde- Sandgemisch ist steinhart und spitz. Wir schafftene es nicht, von Hand etwas abzubröckeln. Kein Tier ist zu sehen- klar, kein Fuß, kein Huf würde das aushalten. Doch dann: Vögel am Rand der Seen! Und eine kleine Echse. Dort, wo die Kruste noch nicht das ganze Wasser überzogen hat, auf den tief blauen Seen, sind unzählige Flamingos- drei verschiedene Arten konnten wir sehen!
Fast allein verbrachten wir in der sengenden Sonne so viel Zeit, bis eine Reisegruppe kam.
Für den Abend hatten wir in einem richtig schönen Restaurant einen Tisch bestellt. Das Menü war ausgezeichnet, die Stimmung ausgelassen. Kurz vor Mitternacht wurde eine lebensgroße Puppe verbrannt, der zuvor alles Schlechte von 2010 als Zettel zugesteckt worden war. Ein netter Brauch. Zufrieden mit dem schönen Abend gingen wir "nach Hause".
Den Samstag vertrödelten wir so ziemlich....und entschlossen uns, den Sonntag noch hierzubleiben, um abends in das Valle de la Luna zu fahren, das eine tolle Sonnenuntergangsstimmung haben soll. Ein kleiner Ausflug führte uns nach Pukara de Quitor, eine Ruinenstadt der dort ansässigen Indianer aus dem 12. Jhdt. Ähnlich wie Quilmes, gab es weiter unten liegende Häuser für Friedenszeiten und Häuser weiter oben für Kriegszeiten.
Am Sonntag wollten wir tagsüber in eines der umliegenden Thermalbäder gehen. Das erste war uns zu voll und nur ein Freibad, das zweite elend teuer. Ganz herrlich war die Fahrt aber wieder einmal durch die Wüste. Wir entschlossen uns, zu einer zweiten zugänglichen Lagune zu fahren, der Laguna de Cejar. Dort gibt es zwei Seen, zum einen durfte man hingehen. Immer wieder war klar, dass unter der Kruste, über die man ging, der See war. Das Wasser schwappte durch kleine Löcher nach oben, wir hüpften über und durch kleine Salzwassertümpel.
Der zweite See barg eine überraschung: Dort konnte man baden!
Das Auto stand so nah dabei, dass wir uns entschlossen, alle Wertsachen einzuschließen und gemeinsam ins Wasser zu gehen. (Normalerweise wechseln wir uns ja ab, einer passt auf die Wertsachen auf.) Das Wasser war herrlich: kühl, von einem fast unwirklichem Blau in den tiefen Stellen, das viele Salz lädt zum Faulenzen ein, schwimmen ist eh durch den Salzgehalt fast nicht möglich. Kaum hatten wir uns zurechtgelegt, rief Elfi: "Wo ist der Autoschlüssel?"
Nicht da! Er war aus Kones Badehosentasche (ohne Reißverschluss!) ins tiefe Wasser gefallen und somit unauffindbar. So viel zu den Wertsachen, die ja alle im Auto waren (Kone hatte nur noch seine Badehose und den Sonnenhut, Elfi wenigstens noch Schuhe).
Um es kurz zu machen: Nach ein paar Stunden konnten wir über ein nicht ganz geschlossenes Fenster an unsere Kleider und Wertsachen herankommen, in der Dämmerung (endlich- fast alle Autos waren weg) kam ein Mechaniker, der das ziemlich gut gesicherte Auto zum Laufen brachte. Er musste die Alarmanlage, die elektronische Wegfahrsperre und das Lenkradschloss überlisten und gab uns dann einen Schraubenzieher als Schlüsselersatz. In der Dunkelheit fuhren wir eine teilweise schwierige Piste zurück.
Nach dem gut überstandenen (kleinen) Abenteuer leisteten wir uns ein gutes Essen, herrlich!
Zwei Tage später ging es dann weiter- mit einem richtigen Schlüssel (und nicht mehr mit einem Schraubenzieher), für Motor und Benzinklappe. Leider stellte sich heraus, dass der neue Schlüssel nicht in die Türschlösser passte...
Wir fuhren dann doch noch durch das Vallde la Luna. Es lohnte sich! Wir sahen ja wirklich schon viel, aber diese Felsen so ganz aus der Nähe (zum Anfassen ) zu sehen, war schon noch einmal anders! Dazu riesige Sanddünen, und eine Lanschaft, in der wir keine einzige Pflanze fanden!