Rundreise: Los Molinos

Sa, 1. Januar 2011

Und noch ein Tag durch eine schier unwirklich erscheinende Landschaft! Die so genannte Pfeilschlucht erwartete uns. Das ist eine Gegend, in der das Schichtgebirge sehr gleichmäßig schräg aufgefaltet wurde. Durch die Verwitterung enstanden an den höchsten Punkten viele kleine Spitzen= Pfeile. Herrlich! Das Tal ist bewohnt, es gibt für Landwirtschaft anscheinend genügend Wasser. Die Häuser sind fast alle im gleichen Stil gebaut: das Material: Adobe (Lehmziegel, die mit Stroh vermischt von der Sonne hart gebacken wurden), der Stil: alle haben ein Säulenvordach,die Schauseite der Häuser ist verputzt und weiß gestrichen. Etwas abseits steht ein Kugelbackofen.
Besonders idyllisch lag ein Dreschplatz vor den Felsen.

Wir bogen in zwei Dörfer ein: als erstes schauten wir uns den hübschen Platz in San Carlos an. Doch wir stellten fest: ALLE Dörfer, so klein sie auch sind, haben einen großen, von Bäumen bestandenen Hauptplatz, meist quadratisch angelegt. Gesäumt wird der Platz oft von Arkadengebäuden, der Kirche, dem Rathaus.

In Los Molinos, dem zweiten Dorf, war gegenüber der Kirche ein Restaurant. Hungrig und durstig entschlossen wir uns, hier zu essen. Was für eine Überraschung! Ein riesiger Baum spendete dem ganzen, spärlich bestuhlten Innenhof Schatten. Das Essen war ausgezeichnet, wir sahen Türen mit Nummern. Ein Hotel? Das Ensemble wurde im Reiseführer als Residenz des letzten von Spanien eingesetzten Verwalters von Salta geschildert.

Kurz entschlossen ließen wir uns ein Zimmer zeigen- und blieben! Es waren zwei wundervolle, stille Tage an einem Ort, an dem alles (bis auf das nicht funktionierende Internet) passte. Das Zimmer groß, geschmackvoll, ohne unnötigen Schnickschnack, der Innenhof bei den Zimmern säulengesäumt, mit Garten, ein Swimmingpool vor der Bergkulisse - und Ruhe!
Außer zwei Spaziergängen zum Fluss und den wieder einmal tollen Felsformationen machten wir einfach nichts!

Am zweiten Abend dann noch ein richtig außergewöhnliches Erlebnis: Von einem holländisch- deutschen Ehepaar (mit drei Mädchen) wurden wir auf deren Estancia zur Parilla eingeladen. Die ältesten Gebäude stammen noch von den Jesuiten, sie richteten die (neueren) Wohnräume und es sollte die erste Nacht für die ganze Familie dort werden.

Es war wirklich prima: das Essen, die Leute, die Umgebung, der Sternenhimmel.... Ein perfekter Abschluss!

Adobe-Ziegel-Produktion
Eselrudel
Baum
Adobehaus mit Säulen
Kugelofen
kleine Dorfkirche
Dreschplatz
Pfeilfelsen (hinter dem Dreschplatz)
Felsen mit senkrechtem Schichtverlauf
Straße
...
Weinfeld (das ist Weinbaugebiet)
Dorfplatz
Los Molinos, Kirche außen...
... und innen
Restaurant mit Schattenbaum
Pileta (der Pool)
Blick im Hotel
beim Spaziergang
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