Lima

Do, 2. September 2010

Schon bei der Fahrt vom Flughafen in die Stadt zeigte die Stadt ihr zwiespältiges Gesicht. Zwischen sehr bescheidenen Gebäuden leuchten Paläste hervor. Spielcasinos. Tausend gäbe es in der 9 Millionen Stadt, behauptet unser Fahrer.
Wir kamen in der Altstadt unter, Hotel Gran Bolivar, ein Gebäude, das den Eindruck macht, seit dem Bau des Hotels (und des Platzes, an dem es liegt), in den 1920ern seien weder die Möbel noch andere Einrichtungen erneuert worden (falsch, es gibt WIFI unter der ehrwürdigen Kuppel). Es stand wohl vor der Schließung, nachdem es ein Zentrum des Rauschgifthandels in Lima war. Für uns ist es, wie in einem Museum zu wohnen.
Ein Museumsbesuch ist natürlich auch unvermeidlich, beim Besuch des Nationalmuseums gerieten wir allerdings versehentlich gleich in ein Stück Gegenwart: ein Umzug in dem Stadtviertel, in dem das Museum liegt. Die Museen präsentieren überwiegend, was von den Indiokulturen übrig blieb: Keramik, Keramik, Keramik. Wer keine speziellen Interessen hat (es gibt beispielsweise ein Museum, das sich auf Keramik mit erotischen Darstellungen spezialisiert hat) braucht nur ein Museum zu besuchen.
Die Altstadt erweist sich als recht übersichtlich. Die Innenstadt befindet sich ständig am Rand des Belagerungszustands. Dazu kommen noch Feierlichkeiten von Santa Rosa, der Nationalheiligen. Sehr viel Militär und jede Menge unvorhersehbarer Absperrungen. 'Nein, jetzt ist die Plaza de Armas geschlossen.' Ab dieser Minute. Ein uralter Mercedes-LKW, zum Wasserwerfer umgebaut, parkt am Platz. Kleine Gruppen Bereitschaftspolizei mit großen Schilden stehen unauffällig in den Ecken. Ein wenig weiter parkt ein Panzerwagen mit bemanntem MG. Eine Demo sei angekündigt, heißt es. Wir sehen keine Demonstranten, nur Polizei und Militär. Die Atmosphäre ist trotzdem ruhig und entspannt.
Dazwischen viele Lädchen und Läden, auch die, die man inzwischen überall auf der Welt findet (KFC, Mc Donald,..)
Heute brachte uns "unser Fahrer", (wie wir zu dem kamen, ist eine andere Geschichte) zu den Ruinen Pachacamac südlich von Peru. Wir fuhren durch Vorstädte mit topmodernen Hochhäusern, Elendsviertel. Durch die Wüste, die am Pazifik viele tausend Kilometer das Landschaftsbild prägt.
Die Ruinen erwiesen sich als große Stadt, die Umgebung als eindrucksvoller als die Anlage selbst. Hoch über dem Meer gelegen, darunter eine Oase, deren Grün fast unwirklich aus dem Braun herausragte, war die Lage perfekt gewählt: Gerade noch nicht nebelverhangen wie das Hinterland, strahlend im Sonnenschein!
Unser Fahrer zeigte uns auf dem Rückweg noch zwei angesagte Stadtviertel: Barranco, sehr hübsch, alt, ruhig, und Miraflores, neu und gesichtslos, aber bei den Peruanern und Ausländern sehr beliebt.
Am Abend huldigten wir noch einmal dem Nationalgetränk Pico Sour in der Hotelbar ("catedral de pico sour")- köstlich!

Eindrücke vom ...
... Hotel ...
... Gran ...
... Bolivar
Stadtteilfeier ...
...
Mutter mit Kind
Gottheit
'Lama Last tragend'
stillende Mutter (mit Kind)
Tourist vor landesüblichem Mittagessen
Bougainvillea auf Kaktus
Kirche ...
... von innen
überall tolle Holzbalkone
Türklopfer
Fahnen vor Holzbalkonen
Santa Rosa Prozession
Pachacamac
Pachacamac
einfacher Vorort
beim zweiten Pico Sour